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82. Hauptversammlung 2024

19.3.24, Hauptversammlung im Stadtsaal Wil 82. Hauptversammlung 2024

Vorstandsablösung (v.l.n.r. Marc Züllig, Präsident wrw / Georg Leppla, abtretendes Vorstandsmitglied / Björn Rosenplänter, neueintretendes Vorstandsmitglied)
Am 19. März trafen sich die Mitglieder der Wirtschaft Region Wil (wrw) zur 82. Hauptversammlung im Stadtsaal Wil. Der Verein blickt nach seiner Namensänderung auf ein Jahr der Professionalisierung und des Wachstums zurück und optimistisch in die Zukunft.

Präsident Marc Züllig begrüsst neben den Mitgliedern auch Roman Habrik, den Gemeindepräsidenten von Kirchberg, Markus Bänziger, Direktor der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell (IHK) und Stefan Frick, Präsident des Gewerbevereins Wil.

Mehr Wirkungskraft dank Professionalisierung
Das Jahr war geprägt von der Namensänderung, dem damit verbundenen neuen Auftritt und der Professionalisierung. Der Verein verfügt nun über ein Sekretariat und als Ergänzung der öffentlichen Sichtbarkeit führt die wrw nun auch Kanäle auf LinkedIn, Facebook und Instagram. Der Vermögensaufbau der vergangenen Jahre hat diesen Entwicklungsschub finanziell ermöglicht. Dieser Kurs soll im laufenden Jahr konsolidiert werden und somit zu weiterem Mitgliederzuwachs führen.

Ein wrw-Schwerpunkt ist gemäss Präsident Marc Züllig generell die Berufsbildung. Erwähnt seien hier die Mitorganisation bei «TopLehrling», «Makerspace», «Wiler Jugend Games» sowie dem runden Tisch mit der Berufs- und Laufbahnberatung und der Wiler Oberstufen-Schulleitung. Wichtig war und ist auch die Mitwirkung in überparteilichen Interessenvertretungen und Gremien wie Wil West, dem Projekt Arbeitsintegration, dem Projekt Hof zu Wil und regelmässigen Treffen mit dem Wiler Stadtrat.

Aktuell vertritt die Wirtschaft Region Wil 115 Organisationen mit rund 13'450 Arbeitsplätzen und 940 Lehrstellen. Neumitglieder, auch Einzelmitglieder, sind weiterhin herzlich willkommen.

Sanfte Landung
Nach den pandemie- und kriegsbedingten Turbulenzen der vergangenen Jahre kann von einer sanften Landung der Konjunktur gesprochen werden. Mit dieser groben Zusammenfassung fasst Gastreferent Alessandro Bee, CIO und Ökonom der UBS, seinen kurzen Vortrag zur aktuellen Wirtschaftslage zusammen. Von einer Rezession könne nicht gesprochen werden, meint er. Stagnation beschreibe die Situation in Europa treffender. Hier drücke vor allem Deutschland auf die Stimmung. War die Bundesrepublik 2014 noch Klassenbeste, sei sie nun «der kranke Mann» in Europa, sagt Alessandro Bee. Die Gründe liegen im Fehlen von Strukturreformen und Digitalisierung sowie der Loslösung von der Abhängigkeit von günstiger Energie aus Russland. Deutschland wird sich erholen, prophezeit er, denn das hat das Land zuletzt im Jahr 2000 auch geschafft. Die geopolitischen Risiken nähmen aber zu, Stichworte dazu sind der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Eskalation im Nahen Osten und der schwelende Taiwan-Konflikt. Weiter belasten Hindernisse auf internationalen Handelsrouten die Lieferketten. Der Suezkanal wird aufgrund der Bedrohung durch die Huthi-Milizen von 40 Prozent weniger Handelsschiffen passiert und beim Panamakanal halbierte sich der Verkehr wegen fehlenden Wassers.

Die Schweizer Wirtschaft wird getragen von der guten Stimmung der Dienstleister, während jene der Industrie so tief ist, wie zuletzt nach der Finanzkrise 2009. Die schwache Wirtschaft Deutschlands wirkt sich gemäss Bee auch in die Schweiz aus. Ökonomen rechnen mit zwei Jahren, bis eine markante Erholung einsetzen wird. Dank der Geldpolitik der Nationalbank hielt sich die Inflation in der Schweiz bisher in Grenzen. Erwartet werden national und international Zinssenkungen.

Arbeitskräftemangel zeigt sich auch in Wil
In einem Umfeld unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums könne sich die Region Wil gut behaupten, glaubt Alessandro Bee. Wil rangiert im ersten Drittel der Wirtschaftsregionen unseres Landes. Ihre Stärken liegen in der geografischen Lage und einem «guten Humankapital». Doch auch hier zeichnet sich ein Arbeitskräftemangel ab, der uns die folgenden zehn Jahre beschäftigen wird. Gemäss Erhebungen bekundet über die Hälfte aller Betriebe Mühe mit der Besetzung ihrer offenen Stellen. Als Strategie dagegen wird versucht, ältere Mitarbeitende länger im Prozess zu halten und Teilzeitpensen zu erhöhen. Gelinge dies nicht, drohen Angebotskürzungen.

Die statuarischen Traktanden der GV waren in einer halben Stunde durchgearbeitet. Sämtliche Geschäfte wurden einstimmig im Sinn des Vorstands angenommen. Einen Wechsel ergibt sich im Vorstand: Björn Rosenplänter, Geschäftsführer der Stihl Kettenwerk GmbH & Co KG, ersetzt den in den Ruhestand wechselnden Georg Leppla. Auch seine Wahl erfolgte einstimmig.

Networking
2024 wird das inzwischen fest verankerte Mittagsmeeting «lunch@work» fortgesetzt. Am 19. Juni 2024 ist die wrw Gast bei der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell (IHK).  Höhepunkt in der diesjährigen Agenda der wrw wird wiederum die Herbsttagung mit aktuellen Fachreferaten und der Kürung vom «TopLehrling» der Region sein.

 

Weitere Impressionen des Abends:

PDF icon prasentationsunterlagen.pdf
Präsentationsunterlagen Hauptversammlung 2024